DAS PROJEKT
Wir lassen Restwärme nicht ungenutzt. Unser digitales Gewächshaus nutzt die Restwärme einer Fernwärmeleitung zur ganzjährigen Pflanzenzucht.
Die Pflanzen, die dadurch heranwachsen, können dann z. B. an die Tiere im Allwetterzoo verfüttert werden.
Die Idee zu ÖPNV kommt vom Urban Lab in Nürnberg und wurde dort 2018 erstmalig umgesetzt (mehr Informationen hier).
Durch die Kollegen der Firma codecentric, die auch in Nürnberg beteiligt waren, kam die Idee nach Münster und wurde auf einem Treffen der Smart City Münster vorgestellt.
Durch eine Kooperation zwischen Allwetterzoo Münster, der Smart City und der codecentric AG wurde eine Umsetzung in Münster initiiert.
Als Ergebnis ist daraus das erste ÖPNV Gewächshaus der Stadt Münster entstanden.
DIE 3 ASPEKTE UNSERER MOTIVATION
Umwelt
Unser Gewächshaus nutzt Restwärme, die sonst einfach verpuffen würde.
Die Pflanzen wachsen in einer hydroponischen Kultur, was zu 80 % mehr Ertrag führt und noch viele andere Vorteile mit sich bringt. Das kommt auch den Tieren im Allwetterzoo zugute, die mit den erntereifen Pflanzen gefüttert werden können.
Lehre
Das Gewächshaus ergänzt als eigenständige Station den Energielehrpfad im Allwetterzoo Münster. Über Infotafeln am Gewächshaus und unsere Website besteht für Interessierte die Möglichkeit, mehr über das System zu lernen.
RESTWÄRME
Wir nutzen die Restwärme von der Fernwärmeleitung unter dem Zoo-Parkplatz.
Restwärme wird überall freigesetzt. Selbst bei einer sehr guten Isolierung wird immer noch Wärme durch Wände, Scheiben und von Heizungsrohren übertragen.
Vor dem Allwetterzoo in Münster verläuft ein unterirdischer Fernwärmeschacht. Die Heizungsrohre in diesem Schacht transportieren Wärme vom Blockheizkraftwerk des Zoos zu den Aquarien- und Tropenhäusern.
Diese Rohre hier sind so groß, dass trotz der Isolierung im Schacht ständig 27° Celsius herrschen.
Wir zapfen diese warme Luft mit einem Ventilator an und leiten sie in unser Gewächshaus.
HYDROPONIK
Die Pflanzen im Gewächshaus werden in einer sogenannten hydroponischen Kultur gehalten.
Der Begriff Hydroponik leitet sich aus den griechischen Wörtern für Wasser (Hydro) und Arbeit (Ponos) ab - „mit Wasser arbeiten“. Die Pflanzenwurzeln in einem hydroponischen System wachsen nicht in Erde, sondern in mit Nährstoffen angereichertem Wasser.
Dieses Verfahren wurde schon vor ca. 1000 Jahren bei den Atzteken mit schwimmenden Flößen verwendet, es ist also gar nicht so neu.
Für den hydroponischen Anbau eignen sich fast alle Pflanzen wie Kräuter, Salate und Gemüse, Beeren, aber auch essbare Blüten und Blumen. Selbst der Anbau von Knollengemüse ist möglich. (vgl. hydroponik-urban-gardening.de)
PROJEKTPARTNER
codecentric ist eine IT-Beratungsfirma für digitale Prozesse und agile Software-entwicklung. Bei ihr treffen Spitzentalente auf innovative Technologien. Durch ihre Expertise in IoT und Cloud-Technologien hat sie das digitale Gewächshaus ermöglicht.
Die Stabsstelle Smart City
der Stadt Münster verfolgt die Umsetzung einer nachhaltigen, gemeinwohlorientierten und resilienten Stadtentwicklung durch die intelligente Vernetzung von Menschen, Infrastrukturen und Unternehmen.
Der Allwetterzoo ist nicht nur die größte Freizeiteinrichtung im Münsterland, sondern auch ein großer Player bei den Themen Artenschutz, Nachhaltigkeit und Bildung.
Als Universität mit rund 45.700 Studierenden bietet die WWU Münster das volle Spektrum - vom Bachelorstudium bis zu berufsbegleitenden Weiterbildungs-studiengängen. Das Projekt wird begleitet durch das Institut IBBP der WWU.
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